Ralf Rangnick wird nicht Trainer beim FC Bayern
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Die Gründe für die Absage: Rangnick erwischt den FC Bayern kalt

Ralf Rangnick wird nicht Trainer des FC Bayern. Dabei war er die Wunschlösung des Rekordmeisters gewesen. Die Verantwortlichen waren bis zuletzt sehr zuversichtlich, doch der 65-Jährige hat andere Pläne.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Ralf Rangnick hat sich gegen eine Trainerstelle beim FC Bayern und für die österreichische Nationalmannschaft entschieden. Die Nachricht traf die Verantwortlichen des FC Bayern wie ein Paukenschlag. Schließlich gingen sie bis zuletzt fest davon aus, die Trainersuche bald für beendet erklären zu können.

FCB-Verantwortliche waren zuversichtlich

"Wir schauen mal, ob Ralf Rangnick die Zusage gibt oder nicht", nahm Sportvorstand Max Eberl den Namen des Schwaben am Wochenende nach dem Heimsieg gegen Frankfurt erstmals öffentlich in den Mund.

"Wir sind mit Ralf in guten Gesprächen", zeigte sich Präsident Herbert Hainer nach dem 2:2 gegen Real Madrid in der Champions League zuversichtlich. Man müsse sehen, wann man das "Final-Go" geben könne, so Hainer. "Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis wir wissen, in welche Richtung es geht." Bei den Münchnern waren sie sich sehr sicher, dass Rangnick den Rekordmeister in die neue Spielzeit führt.

Verhandlungen mit Rangnick weit fortgeschritten

Es dauerte tatsächlich keine zwei Tage mehr, dann wussten sie an der Säbener Straße Bescheid. Rangnick aber sagte ab. Eine Entscheidung, die die Verantwortlichen beim FC Bayern kalt erwischte und die sich in den letzten Wochen nicht abgezeichnet hatte.

Nach BR24Sport-Informationen waren die Gespräche mit Rangnick schon weit fortgeschritten. In den inhaltlichen Punkten war man sich weitgehend einig. Auch über eine mögliche Umstrukturierung des Kaders und mögliche Veränderungen im Staff soll gesprochen worden sein.

Zuletzt war berichtet worden, Rangnick wollte sein vierköpfiges Trainerteam vom ÖFB mitbringen. Aber auch das soll kein Problem für die Bayern-Bosse dargestellt haben.

Welche Rolle haben die Hoeneß-Aussagen gespielt?

Nach einer Podiumsdiskussion der FAZ am vergangenen Freitag, an der Ehrenpräsident Uli Hoeneß teilgenommen hatte, galt Rangnick als Drittlösung. Zudem schoss Hoeneß auf derselben Veranstaltung gegen den aktuellen Trainer Thomas Tuchel und warf diesem vor, junge Spieler nicht weiterentwickeln zu wollen. Stattdessen bevorzuge es Tuchel, neue Spieler zu verpflichteten, so Hoeneß' Vorwurf. Viele Fans sehen in Hoeneß deshalb den Hauptschuldigen für die Rangnick-Absage.

Wie "Sport1" berichtet, habe der 65-Jährige die Außendarstellung des Vereins in den letzten Wochen "skeptisch verfolgt". Doch die mögliche Gefahr, selbst in ein "friendly fire" des Ehrenpräsidenten zu geraten, spielte nach BR24Sport-Informationen keine Rolle bei der Entscheidung gegen die Münchner.

Zu Beginn der Verhandlungen habe es beim Schwaben zwar Bedenken gegeben, ob die komplette Führungsetage hinter dem Vorhaben stehe. Doch nach einem Bekenntnis aller zu Rangnick war auch dieses Problem ausgeräumt. Auch die jüngsten Hoeneß-Aussagen sollen daran nichts geändert haben. Zu fest waren die Zugeständnisse und Vereinbarungen beider Parteien.

Warum entschied sich Rangnick trotz guter Gespräche gegen den FC Bayern?

Somit schien eigentlich alles bereit für eine Vertragsunterschrift Rangnicks beim FC Bayern - und davon gingen alle beim Champions-League-Halbfinalisten auch aus. Doch beim aktuellen - und nun auch bestehenden - Teamchef der Alpenrepublik war damit erst der Zeitpunkt gekommen, abzuwägen zwischen dem FCB und dem ÖFB.

Er entschied sich für Letzteres. Rangnick fühlt sich nach BR24Sport-Informationen sehr wohl in seinem Job als Teamchef und wollte keine Veränderung in seinem Leben. "Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen“, wird Rangnick in einer Pressemitteilung des Verbandes zitiert. Den FCB-Kader planen zu müssen, während er mit Österreich um ein gutes Abschneiden bei der EM kämpft, wollte er nicht.

Für den FC Bayern beginnt die Trainersuche mit diesem Tag wieder ganz von vorn.

Im Video: ÖFB-Präsident Mitterdorfer "sehr, sehr stolz" nach Rangnick Absage an FC Bayern

Ralf Rangnick
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Ralf Rangnick

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